Spiegeltherapie

Die Spiegeltherapie wurde ursprünglich zur Behandlung von Phantomschmerzen
nach Amputationen entwickelt. Es stellte sich heraus, dass bei regelmäßiger Übung,
bei 70% der Patienten, die Schmerzen deutlich gesenkt werden konnten.
Die Schmerzmedikation konnte gesenkt oder auch komplett eingestellt werden.

Durch bildgebende Verfahren wurde nachgewiesen, dass durch das tägliche
Training am Spiegel Hirnareale aktiviert werden, die für die Sensorik und Motorik
der betroffenen Extremität zuständig sind. Dies macht man sich auch bei der
Behandlung von Hemiplegiepatienten zu Nutze, um auch hier geschädigte
Hirnareale zu aktivieren und dem Patienten wieder Zugriff auf die gelähmte
Extremität zu ermöglichen.

Die Spiegeltherapie wird zusätzlich zu den üblichen Therapien als Heimübung
angeleitet und wird vom Patienten täglich zuhause durchgeführt. So ist z. B.
für die Aktivierung eines Armes ein Spiegel auf dem Tisch platziert, in den der
Patient seitlich schaut. Der betroffene Arm liegt hinter dem Spiegel und ist für
den Patienten nicht sichtbar. Mit dem gesunden Arm führt der Patient nun
Übungen durch, die er im Spiegel sieht. Hier entsteht für das Gehirn die Illusion,
der betroffene Arm sei selbst aktiv. Allein durch die Vorstellung einer Bewegung
werden die zugehörigen motorischen und sensorischen Areale des Gehirns aktiviert,
um beim Patienten einen realen Zugriff auf die betroffene Extremität anzubahnen.



Skip to content