Neuer Ambulanticum-Film zum 10-jährigen Bestehen

Interdisziplinäres Therapiezentrum hilft Menschen zurück in ein selbstbestimmtes Leben

Herdecke, 10. März 2022Gesichter, die in die Kamera lächeln. Patienten beim Training. Wegbegleiter im Interview. Szenen aus Therapieräumen. Erinnerungen an Herausforderungen und Erfolge: Zum 10-jährigen. Bestehen des Ambulanticum Herdecke erzählt ein neuer Film die besondere Geschichte des ambulanten Therapiezentrums, das mit seinem interdisziplinären Konzept für viele Menschen mit Schlaganfällen, Querschnittlähmungen, Schädelhirntrauma, ICP oder Multipler Sklerose zu einem Ort der Hoffnung geworden ist.

Neue Wege und Widrigkeiten

10 Jahre Ambulanticum. Der Weg dorthin war alles andere als leicht: Das Ambulanticum hatte sich seit seiner Gründung im Jahr 2012 gegen zahlreiche Widrigkeiten durchzusetzen: Das Therapiekonzept musste anerkannt, Kostenträger überzeugt, ein interdisziplinäres Team aufgebaut und Patient:innen gewonnen werden. Anderthalb Jahre nach der Gründung war die Einrichtung, die in der Nachsorge von Menschen mit erworbenen Erkrankungen des zentralen Nervensystems bewusst neue Wege geht, fast insolvent.

Die Gründer und Geschäftsführer Dr. Bernhard Krahl und Marion Schrimpf investierten daraufhin ihr Privatvermögen und setzten alles auf eine Karte: „Ein solches Projekt beginnt man nicht aus Vernunftgründen. Dafür muss man brennen“, sagt Marion Schrimpf. Für sie und ihren Mann ist das Ambulanticum eine Herzensangelegenheit. Auch, weil die Geschichte des Ambulanticum eng mit dem persönlichen Schicksal von Dr. Bernhard Krahl verknüpft ist: 2007 erlitt er zwei schwere Schlaganfälle, die der heute 74-Jährige nur knapp überlebte. Er galt als „austherapiert“, als Pflegefall auf Lebenszeit. Entgegen allen Prognosen kämpfte sich der Zahnarzt und Inhaber eines Dental-Spezialartikel Unternehmens zurück ins Leben – und gründete 2012 das Ambulanticum.

Film gibt intensiven Einblick ins Ambulanticum

Seitdem bietet das Ambulanticum in Herdecke vielen Patient:innen und ihren Angehörigen Unterstützung und einen Weg zurück in ein selbstbestimmtes Leben. Mehr als 2.500 Menschen wurden seit dem ersten Tag im Ambulanticum therapiert. Rund 200 Patient:innen kommen jedes Jahr zur Intensivtherapie. Sie trainieren nach individuell auf sie ausgerichteten Therapieplänen an robotikassistierten Geräten wie dem Gangtrainer Lokomat. Sie absolvieren Logopädie-, Physio- oder Ergotherapieeinheiten und werden von 38 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern betreut. Und sie schreiben – jede und jeder für sich – kleine und große Erfolgsgeschichten. Einige davon erzählt der neue Ambulanticum-Film, der rund zwölf Minuten lang einen intensiven Einblick in das Therapiezentrum gibt.

Ambulanticum-Therapie soll zur Regelversorgung werden

Stolz und glücklich sind Marion Schrimpf und Dr. Bernhard Krahl, wenn sie auf das blicken, was das Ambulanticum in den vergangenen zehn Jahren erreicht hat: „Wir haben bewiesen, dass der von uns gelebte patientenorientierte Ansatz funktioniert und dass Menschen, die als austherapiert abgestempelt werden, mit den richtigen Mitteln und Methoden großartige Fortschritte erreichen können“, betont Dr. Bernhard Krahl. Ein Ende dieser Entwicklung ist für beide noch lange nicht in Sicht. „10 Jahre sind ein guter Anfang. Aber es gibt noch viel zu tun, damit eine effiziente und effektive Therapie wie wir sie im Ambulanticum vorleben, zur Regelversorgung wird“, fügt Marion Schrimpf hinzu. Möglichst vielen Menschen individualisierte Intensivtherapien ermöglichen und zu zeigen, dass die Diagnose „austherapiert“ noch lange nicht das Ende bedeutet: Das ist auch weiterhin das Ziel der Ambulanticum-Gründer. „Die Erfolge unserer Arbeit im Ambulanticum und unserer Patient:innen motivieren uns, weiterzumachen.“



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