EN-Agentur begrüßt Gründung und Vorhaben

Die Wirtschaftsförderungsagentur Ennepe-Ruhr begrüßt die Gründung und das Vorhaben des AMBULANTICUM® Herdecke.

„Unter dem Gesichtspunkt der Stärkung der Gesundheitswirtschaft im Ennepe-Ruhr-Kreis, welche eine unserer Aufgaben darstellt, ist die Gründung eines Neurologie- und Schmerztherapiezentrums eine interessante und zu unterstützende Idee. Der Kreis weist eine hohe Verdichtung in der klinischen Versorgung auf und hat insbesondere in der Rehabilitation und integrativen Medizin seine Schwerpunkte.

Die Wirtschaftsförderungsagentur Ennepe-Ruhr GmbH begrüßt dieses Vorhaben und wird die Initiatoren im Rahmen seiner Möglichkeiten unterstützen.“

http://www.en-agentur.de/

Wissenschaftliche Begleitung durch Universität

Auch die Universität Witten/Herdecke unterstützt das AMBULANTICUM® Herdecke und bietet eine partnerschaftliche Zusammenarbeit für wissenschaftliche Forschungsprojekte an.

Prof. Dr. Neugebauer über die Gründung des AMBULANTICUM®:
„Mit der Gründung des Therapiezentrums AMBULANTICUM® gehen Sie neue Wege in der poststationären ambulanten Versorgung von neurologischen und Schmerzpatienten. Sie setzten auf die Verknüpfung traditioneller und neuartiger Therapiemaßnahmen […]. Die Universität Witten/Herdecke, vertreten durch mich als Lehrstuhlinhaber für Chirurgische Forschung, kann Ihnen anbieten, Partner für wissenschaftliche Forschungsprojekte im Rahmen der Versorgungsforschung zu werden.“

Das AMBULANTICUM® freut sich über einen weiteren Partner.

http://www.uni-wh.de/

Perfetti-Konzept

Die kognitiv-therapeutischen Übungen wurden Anfang der 70er Jahre von dem italienischen Neuropsychiater Prof. Carlo Perfetti entwickelt. Ursprünglich war diese Behandlungsform für hemiplegische Patienten gedacht, findet heute aber auch bei allen anderen neurologischen-, orthopädischen-, chirurgischen und pädiatrischen Erkrankungen ihren Einsatz.

Die Wissenschaft geht davon aus, dass der Mensch als komplexes System angesehen werden muss und dass die Rehabilitation einen Lernprozess in alle Bereiche darstellt. Das heißt, dass die menschlichen Fähigkeiten wie Bewegung, Wahrnehmung und kognitive Leistung nicht isoliert betrachtet und behandelt werden dürfen, sondern eine funktionelle Einheit bilden, die nur im gegenseitigen Austausch Erkenntnisprozesse (Kognition) hervorbringen. Die Aufmerksamkeit, sensorische Wahrnehmung und Wahrnehmungsverarbeitung, sowie die Vorstellung von Bewegungen sind hier Schwerpunkt der Behandlung. Der Patient wird aktiv sensorisch und kognitiv gefordert, um über die körperlichen Feedback-Mechanismen motorische Bewegungsaktivitäten wieder zu erlernen.

Spiegeltherapie

Die Spiegeltherapie wurde ursprünglich zur Behandlung von Phantomschmerzen
nach Amputationen entwickelt. Es stellte sich heraus, dass bei regelmäßiger Übung,
bei 70% der Patienten, die Schmerzen deutlich gesenkt werden konnten.
Die Schmerzmedikation konnte gesenkt oder auch komplett eingestellt werden.

Durch bildgebende Verfahren wurde nachgewiesen, dass durch das tägliche
Training am Spiegel Hirnareale aktiviert werden, die für die Sensorik und Motorik
der betroffenen Extremität zuständig sind. Dies macht man sich auch bei der
Behandlung von Hemiplegiepatienten zu Nutze, um auch hier geschädigte
Hirnareale zu aktivieren und dem Patienten wieder Zugriff auf die gelähmte
Extremität zu ermöglichen.

Die Spiegeltherapie wird zusätzlich zu den üblichen Therapien als Heimübung
angeleitet und wird vom Patienten täglich zuhause durchgeführt. So ist z. B.
für die Aktivierung eines Armes ein Spiegel auf dem Tisch platziert, in den der
Patient seitlich schaut. Der betroffene Arm liegt hinter dem Spiegel und ist für
den Patienten nicht sichtbar. Mit dem gesunden Arm führt der Patient nun
Übungen durch, die er im Spiegel sieht. Hier entsteht für das Gehirn die Illusion,
der betroffene Arm sei selbst aktiv. Allein durch die Vorstellung einer Bewegung
werden die zugehörigen motorischen und sensorischen Areale des Gehirns aktiviert,
um beim Patienten einen realen Zugriff auf die betroffene Extremität anzubahnen.

BALANCE-Trainer

Der dynamische Stehtrainer BALANCE-Trainer bietet Menschen mit teilweise- oder ganz eingeschränkter Stehfähigkeit die Möglichkeit, sicher und dynamisch zu stehen. Die Angst vor Stürzen kann dem Patienten so genommen werden.

Auch bei einer stark reduzierten Bewegungsmöglichkeit des Patienten, wird die Restaktivität durch den, bis zu 12° horizontal beweglichen BALANCE-Trainer, sichtbar gemacht. Die ständigen Bewegungen und Gewichtsverlagerungen im Stehen aktivieren die Rumpf- und Beinmuskulatur und mobilisieren die Gelenke. Des Weiteren werden der Muskelaufbau und der Stoffwechsel angeregt. Dadurch ist der BALANCE-Trainer deutlich effizienter als ein herkömmlicher Stehtrainer.

Durch das Biofeedback werden die Motivation und die kognitiven Fähigkeiten des Patienten gesteigert. Somit ermöglicht der Stehtrainer ein tägliches effizientes Training in der horizontalen Ebene. Der BALANCE-Trainer ist als medizinisches Hilfsmittel aufgeführt und bei den Krankenkassen zu 100% erstattungsfähig.

Bei Fragen zur Verordnung durch den Arzt oder zum Gerät stehen wir Ihnen selbstverständlich zur Verfügung. Schreiben Sie uns eine E-Mail unter kontakt@ambulanticum-herdecke.de oder rufen Sie uns unter der Nummer 02330/806950 an.

Vielseitige Kleingeräte für die Individual- und Gruppentherapie

Alle therapeutischen Maßnahmen haben das Ziel möglichst alltagsnah die Fähigkeiten eines Patienten zu schulen. Einen hohen Stellenwert nimmt dabei die Übertragung neu erlernter Fähigkeiten in den Alltag eines Patienten ein, um nachhaltig eine verbesserte Selbstständigkeit und Lebensqualität zu erreichen. Insbesondere in Gruppenangeboten, aber auch in der Einzeltherapie kommen daher vielseitige Kleingeräte zum Einsatz um z.B. die Körperwahrnehmung zu verbessern, Eigenmassagen durchzuführen, die Muskulatur und das Gleichgewicht zu trainieren oder die Beweglichkeit zu verbessern. Die Kleingeräte, wie Gymnastikbälle, Therabänder, Igelbälle uvm. ermöglichen ein regelmäßiges eigenständiges Training zu Hause um den Therapieerfolg deutlich zu steigern.

Videogestützte Bewegung- und Ganganalyse

Durch videogestützte Analysesysteme können Auffälligkeiten und Defizite
bei bestimmten Bewegungen wie dem Gang genau analysiert werden.

Zusammenhänge und Kompensations-mechanismen können so besser
identifiziert und in der Therapieplanung berücksichtigt werden.
Zusätzlich können dem Patienten Problemstellungen genau visualisiert
und Fortschritte dokumentiert werden.

Computergestütztes Kognitionstraining

Mit Hilfe unterschiedlicher Computerprogramme, die speziell für die
Rehabilitation bei neurologischen Erkrankungen konzipiert wurden, werden
unterschiedliche kognitive Fähigkeiten geschult.

Übungsprogramme mit mehreren Varianten zu Augenmotorik, Auffassung, Reaktion,
Aufmerksamkeit, Merkfähigkeit, Konzentration, sprachlichen und intellektuellen
Fähigkeiten ermöglichen in spielerischer Form ein individuelles kognitives Training.
Die Aufgaben sind variierbar und so gezielt auf mögliche Defizite fokussierbar.

Die Computerprogramme werden teilweise von den Krankenkassen bei Verordnung
des Arztes übernommen, so dass dem Patient ein regelmäßiges Training zu Hause
am PC ermöglicht werden kann. Dadurch kann der Therapiefortschritt noch weiter
optimiert werden.

Bei Fragen zur Verordnung durch den Arzt oder zu den einzelnen Programmen
stehen wir Ihnen selbstverständlich zur Verfügung. Schreiben Sie uns eine
E-Mail unter kontakt@ambulanticum-herdecke.de oder rufen Sie uns
unter der Nummer 02330/806950 an.

Therapiegarten

Der Therapiegarten ermöglicht alltagsnahes Erleben und Erfühlen der Natur.  Zur Schulung des Ganges sind Wege mit unterschiedlichen Belägen (z. B. Weichbodenplatten, unebene Steine, Kies, Rinden-Mulch, Kopfsteinpflaster) gestaltet worden. Integrierte Wahrnehmungs- und Sensibilitäts-Stationen ermöglichen vielseitige Übungen zur motorischen und sensorischen Schulung. Verschiedene Schwellen, Steigungen und eine Außentreppe vervollständigen die Nachgestaltung des häuslichen Umfelds und ermöglichen ein gezieltes Alltagstraining im Freien.

Kletterwand

Therapeutisches Klettern wird auch in der neurologischen Rehabilitation zunehmend eingesetzt. Durch das Abrufen dreidimensionaler Bewegungsmuster werden vielfältige Reize für den gesamten Körper gesetzt. Das Zusammenspiel aus Koordination, Gleichgewicht, Konzentration, Beweglichkeit und zielgerichteter Bewegung wird harmonisch und gezielt geschult.

Zusätzlich besitzt Klettern einen hohen Motivationscharakter. Patienten gewinnen Selbstvertrauen in ihre körperlichen Fähigkeiten. Es kann sowohl in Standhöhe als auch darüber hinaus gearbeitet werden kann.

Für das Klettern ist abwechselnd statische und dynamische Muskelarbeit in geschlossenen Muskelketten notwendig. Durch die ständige Körperschwerpunkt-kontrolle und –stabilisierung wirkt Klettern auf den gesamten Körper.

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