Rollator statt Rollstuhl

Udo Rahm lernt nach schwerem Schlaganfall das Laufen neu

Udo Rahm geht zwei Schritte. Dann setzt er den Gehstock nach vorne. Die Füße folgen. Konzentriert bewegt sich der 69-Jährige über die Flure des AMBULANTICUM. Langsam. Aber er läuft. „Das war vor zwei Jahren noch undenkbar“, sagt seine Frau, Elisabeth Rahm. Ein schwerer Schlaganfall hatte Udo Rahm 2018 in den Rollstuhl gebracht. Mit der Intensivtherapie im AMBULANTICUM hat er sich wieder herausgekämpft.

Prognose: Rollstuhl auf Lebenszeit

Das Leben von Elisabeth und Udo Rahm nahm im Dezember 2018 seine einschneidende Wendung. Udo Rahm erlitt einen schweren Schlaganfall. Seine rechte Seite war sofort gelähmt. Er konnte nicht sprechen, war völlig teilnahmslos. Als dann auch noch ein Herzinfarkt hinzukam, ging „erst einmal gar nichts mehr“, erinnert sich Elisabeth Rahm an diese schweren Zeiten. Auch die Prognose, die die Ärzte im Krankenhaus stellten, machte wenig Hoffnung: Rollstuhl auf Lebenszeit.

Enorme Fortschritte

Dass diese Prognose nicht Wirklichkeit wurde, hat das Ehepaar einem Zufall zu verdanken, der die Bochumer ins Herdecker AMBULANTICUM führte: „Unsere Tochter hatte eine Klientin, die im AMBULANTICUM enorme Fortschritte gemacht hat“, so Elisabeth Rahm. Sie informierte sich über die ambulante Therapieeinrichtung und beantragte eine Intensivtherapie bei ihrer Krankenkasse, der Barmer. Sechs Wochen ambulante Therapie wurden genehmigt – und von Erfolg gekrönt.

Im Rollstuhl rein – zu Fuß raus

„Mein Mann ist mit dem Rollstuhl ins AMBULANTICUM rein und zu Fuß wieder raus“, erzählt Elisabeth Rahm glücklich. Angereist war sie im Mai 2020 mit der kleinen Hoffnung, dass ihr Mann besser stehen können wird, um die Pflege zu erleichtern. „Aber dass er wieder läuft …das hätte ich niemals für möglich gehalten.“ Sie lächelt und ihr Mann nickt bestätigend. Noch heute leidet er an Aphasie, kann nicht sprechen, nur einzelne Worte artikulieren. Doch auch ohne Worte ist seine Motivation zu spüren. Ob er zur nächsten Therapieeinheit den Aufzug nehmen will? „Nein!“, sagt Udo Rahm deutlich, schüttelt den Kopf und steht langsam auf. Denn auch Treppen kann er mittlerweile wieder gehen.

Hilfestellung für Angehörige

Mittlerweile sind Elisabeth und Udo Rahm zur zweiten Intensivtherapie im Ambulanticum – mit einem neuen Ziel: Sicher am Rollator gehen. Dabei helfen ihm gerätegestützte Therapieneinheiten auf dem Lokomaten, Physiotherapie und Ergotherapie. Und auch Elisabeth Rahm bekommt während der Therapietage zahlreiche Hilfestellungen für den Alltag zu Hause – und findet immer auch ein offenes Ohr. „So eine Diagnose betrifft ja auch die Angehörigen und stellt das ganze gemeinsame Leben auf den Kopf“, erklärt die 65-Jährige. „Da ist es eine große Hilfe, dass die Therapeuten auch auf meine Fragen eingehen.“

Den neuen Alltag meistern

Seit dem Schlaganfall pflegt sie ihren Mann, fährt ihn zur Ergotherapie, begleitet ihn bei den Aufenthalten im Ambulanticum. Das gemeinsame Haus in Bochum wurde um- und ein Aufzug an der Außenfassade angebaut. In den Wohnräumen liegen Gymnastikball, Sitzkissen oder Therabänder für die täglichen Übungen bereit. Auch wenn der neue Alltag zuweilen schwierig und die wortlose Kommunikation zwischen dem Ehepaar anstrengend ist – aufgeben war für beide keine Option. „Wir sind seit 47 Jahren verheiratet. Ein Pflegeheim kam nie in Frage“, betont Elisabeth Rahm. „Wir haben unseren Weg gefunden, mit der Situation umzugehen – und das Ambulanticum, das uns dabei unterstützt.“

„Mein Ziel ist es, so lange wie möglich mobil zu bleiben.“

Spinocerebelläre Ataxie: Ambulanticum-Therapie hilft Volker Schürmann mit der Krankheit zu leben

Volker Schürmann geht mit seinem Rollator zur Treppe. Greift das Geländer, setzt vorsichtig einen Fuß vor den anderen. Er geht langsam die Stufen hinab. Langsam aber selbstständig. Diese Selbstständigkeit ist ihm wichtig. Selbstverständlich ist sie nicht. Denn Volker Schürmann hat eine spinocerebelläre Ataxie Typ 6. Die Koordination von Hand- und Beinbewegungen fällt ihm schwer, ebenso wie das sichere Stehen und Gehen. Auch Sprechstörungen und Doppelbilder gehören zu der Krankheit, deren Symptome über die Jahre hinweg immer weiter zunehmen. Mit kontinuierlicher Therapie kämpft der Rentner gegen den Verlauf an. Wie er mit der Krankheit lebt und die Therapie im Ambulanticum erlebt, hat er uns im Interview erzählt.

Wie hat Ihre Erkrankung Ihr Leben verändert?

Die spinocerebelläre Ataxie sorgt dafür, dass mein Kleinhirn degeneriert – mit allen möglichen Problemen, die das mit sich bringt. Sie beeinflusst meine Motorik, das Sprechen, den Gleichgewichtssinn. Die Sturzgefahr ist immer da. Denn das Gleichgewicht gerät bei mir schlagartig außer Kontrolle. Dank guter Therapie hier gelingt es mir aber ganz häufig, Stürze zu vermeiden. So dass ich mich in Situationen, in denen Sturzgefahr besteht, immer wieder fangen kann. Das war nicht immer so.

Wie hat sich diese Krankheit gezeigt und Ihren Alltag beeinflusst?

Das fing vor ungefähr 20 Jahren an. Ganz unscheinbar. Wenn ich normal gegangen bin, dann begann der Fußboden zu verwischen. Als nächstes habe ich nicht mehr scharf gesehen. Ich habe als Servicetechniker für Formanlagen gearbeitet und irgendwann festgestellt, dass ich die Zeichnungen nicht mehr richtig erkennen konnte. Wenn es dunkel war, verschwammen die Autos mit ihren Lichtern. Da habe ich mir schon gedacht: Irgendwas ist nicht in Ordnung. Nach einem Ärztemarathon wurde die Krankheit dann an der Uniklinik Essen nachgewiesen. Sie ist zwar nicht lebensverkürzend, aber beeinflusst mein Leben sehr, weil sie kontinuierlich fortschreitet. Bei meiner ersten Therapie im Ambulanticum 2016 konnte ich noch am Stock laufen. Das kann ich jetzt nicht mehr.

Seit fünf Jahren kommen Sie regelmäßig ins Ambulanticum. Was sind die Ziele, die Sie noch erreichen möchten?

Da man diese Krankheit überhaupt nicht aufhalten kann und es zurzeit absolut keine Medikamente gibt, die Besserung versprechen, hilft nur eine kontinuierliche Therapie. Sei es Krankengymnastik, Ergotherapie und natürlich auch Logopädie. Denn die Sprache ist mittlerweile auch stark betroffen. Diese Therapien führen zur Verlangsamung der Auswirkungen dieser Krankheit. Mein Ziel ist es, so lange wie möglich am Rollator mobil zu bleiben. Im Moment betrachte ich meinen Rollstuhl noch als Feind. Aber ich bin in einer Übergangsphase, weil die Strecken, die ich am Rollator zurücklegen kann, doch gewaltig geschrumpft sind.

Wie hilft das Ambulanticum Ihnen dabei, diese Ziele zu erreichen?

Durch die auf mich abgestimmten Therapien behalte ich meine Beweglichkeit. Es ist nicht eine einzelne Therapieform, von der ich sage: Die ist es. Die Kombination und die ständige Wiederholung machen den Unterschied. Das habe ich ganz deutlich gemerkt, als die Corona-Pandemie begann. Da gab es sechs, sieben Wochen keine Therapie. Da hat sich mein Zustand rapide verschlechtert. Ich bin häufiger gefallen bin, gehbare Strecken haben sich reduziert. In diesem Jahr, in dem ich wieder therapiert worden bin, habe ich meine alten Fähigkeiten zum größten Teil wieder zurückbekommen. So hilft mir das Ambulanticum, mein Leben relativ selbstständig bewältigen zu können.

Wie schaffen Sie es, sich selbst immer wieder zu motivieren und nicht aufzugeben?

Einmal ist es meine Grundeinstellung zum Leben. Die war immer positiv. Und ich habe nicht vor, das zu ändern. Das nächste ist das Ambulanticum. Und wenn ich Ambulanticum sage, meine ich das ganze Team. Ich komme zwei Mal in der Woche hierher. Zwischendurch auch zu Intensivtherapien. Und immer, wenn ich hier bin, wird mir geholfen. Hier zeigt man mir: Es geht nicht nur schlechter. Als ich das erste Mal hier war, sprach mich ein älterer Herr an. Damals wusste ich nicht, dass es der Ambulanticum-Geschäftsführer Dr. Krahl war. Er sagte mir: „Du musst dir eines merken: Aufgeben ist keine Möglichkeit. Auch wenn es dir mal schlechter geht – es geht immer darum, weiterzumachen.“ Und das mache ich. Ich sage mir immer, so lange ich hierherkommen kann, geht es mir gut.

Neofect Germany GmbH

Neofect bietet digitale Therapiesysteme für die moderne Hand-, Arm- und Schulterrehabilitation in fachlichen Einrichtungen sowie für die Heimtherapie an. Über motivierende, spielerische und messbare Hard- und Softwarelösungen sollen rehabilitative Maßnahmen für die Patient*innen zugänglicher und erfolgreicher gemacht werden.

Dabei basieren die Geräte wie der „Smart Glove“ auf dem Funktionsprinzip des Biofeedbackverfahrens, bei welchem noch so kleine Bewegungen des Patienten auf dem Monitor visualisiert und über Bewegungsaufgaben optimiert werden können.

Die Anwendbarkeit liegt im Bereich der Ergo- und Physiotherapie bei Patienten mit Erkrankungen oder Verletzungen aus dem neurologischen, rheumatologischen, pädiatrischen, geriatrischen oder orthopädischen Fachbereich.

Unsere Therapiegeräte basieren auf folgenden Funktionsprinzipien:

Biofeedbackverfahren
Beim Biofeedback werden körpereigene Prozesse mit Hilfe von technischen Mitteln gemessen und über einen Computer rückgemeldet.

Neurofeedbackverfahren
Die Neuroplastizität kann dem Gehirn helfen, geschädigte Areale zu umgehen, um die funktionalen neuronalen Verbindungen wiederherzustellen und neu anzuordnen.

Weitere Informationen auf:
www.neofect.de

Ansprechpartner:
Sebastian Tölg
Senior Sales Manager
Marcel-Breuer-Str. 15
80807 München
Mobile +49 151 51317644
E-Mail: toelg@neofect.de

Anwendbarkeit der Geräte bei

  • Schlaganfall
  • Parkinson
  • Schädel-Hirntrauma
  • Zerebralparese
  • Zerebrovaskuläre Erkrankungen
  • Demenz
  • Entwicklungsverzögerung
  • Rückenmarksverletzungen
  • Multiple Sklerose
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  • Rheuma
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